Gleitend und schwebend, im Kreisen umschlungen,
Du und ich, wenn die Dämmerung fällt,
leb' diesen Tanz, denn der Tag ist verklungen,
lass' nicht los, denn wir zwei sind die Welt.
Tanz' mit mir, dreh' Dich, die Nacht hüllt uns ein
wie ein Kleid, und kein Morgen in Sicht,
das Dunkel ist mild, komm' und lass es hinein
und sei jetzt, denn ein Bald gibt es nicht.
Die Welt dreht sich um uns in wirbelndem Glanz,
der Moment hält uns in sich geborgen,
und das Leben ist Rausch, ein betörender Tanz
ohne Morgen.
Mit schweifenden Schritten hinein in die Nacht -
vertrau' mir, der Abgrund ist fern,
jeder Herzschlag im Jetzt ist voll schwelender Macht,
das Danach ein verblassender Stern.
Tanze, verlier' Dich, und sieh' Dich nicht um,
hör nicht hin, uns droht keine Gefahr,
halt' mich, Geliebte, und frag' nicht warum,
sei gewiss: Nur wir beide sind wahr.
Vergiss, was wir hatten, vergiss, wer wir sind,
vergiss jene Schatten und was dort beginnt,
vergiss, was wir wissen, der Abend ist lind,
das Band ist zerrissen, wir sind frei – wir sind blind - - -
Drum tanz', meine Schöne, und liebe die Lüge,
lach' frisch in ihr fahles Gesicht,
und lebe, auf dass sie die Lügner betrüge
wenn glashell das Heute zerbricht.
Tanz' mit mir, dreh' dich, und lass' sie nur sagen
diese Nacht sei das Ende in Sicht -
der Boden ist nah', Kind, das Eis wird uns tragen,
glaub' alles, was man Dir verspricht!
Die Welt dreht sich um uns in wirbelndem Glanz,
in den zuckenden Schatten verborgen
wiegt sich mit uns der Wahnsinn im rauschenden Tanz
bis zum Morgen.
Eva, 01. 02. 03