Glücklich jene

Janders Lied

Glücklich jene, die noch lachen und weinen können,

Glücklich die Lebenden, denen der Tod noch bevorsteht.

Mögen sie ihn fürchten, während in ihnen noch Atem ist,

Doch es gibt kein größeres Geschenk als jeden friedlichen Tod.

Glücklich jene, deren Augen den Tag noch schauen,

Welche von den Göttern erhört werden, wenn sie lachen oder beten.

Glücklich jene, deren Herzen Freude und Schmerz fühlen

Und die schlafen können, bis der Morgen sie wieder ruft.

Ich bin der, dem der Schlaf versagt ist!

Mein ist Dunkelheit, Tod, all die Nacht:

Ein sonderbares Reich, in das ihr nicht eindringen könnt,

Eine andere Welt, ein grausames, entsetzliches Schicksal.

Euer Blut ist es, woraus ich mein Leben ziehe:

Schwert oder Messer verletzen mich nicht.

Lautlose Füße, die keine Spur hinterlassen,

Bin ich der Meister all derer, die meinem Blick begegnen.

So fürchtet mich, Menschen! den, der umherstreift, während ihr schlaft,

Der in tiefen, finsteren Schatten lauert!

Einen einsamen Liebenden mit Hunger in den Augen

Und gierigen Küssen von eisigen Lippen.

Und doch, wird jemals jemandem klar werden,

Wie sehr ich beneide, was ich nicht teilen kann?

An was ich mich in der Qual jeden Augenblicks erinnere:

Die andere Welt, nach der ich mich vergebens sehne.

Oh! niemals werde ich wieder die Sonne erblicken,

Gefangen in einem Zustand, den ihr fürchtet und meidet:

Ein Leben des Todes, ewig zu leben

In Gier und Hunger nach dem, was niemand geben kann ...

Eure Welt des Lichts, des Lebens, der Liebe und Freude,

Die ich einst teilte, der ich zugehörte!

Heute führt mein Weg stetig geradeaus

In Dunkelheit und Düsternis, ohne ein Lager zur Rast.

Crystal 1994

Englischer Originaltext

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