Zeig mir den leuchtenden Mond,
zeig mir, wie ruhig und still drunten der See ihn grüßt.
Niemand wird jemals verschont,
gleich ihm zu segeln durch Angst und unendliche Finsternis.
Dein ist die Liebe, das Licht,
dein ist der Funke, der auch in Verzweiflung noch Mut entfacht.
Mein ist die elende Pflicht,
sich den Schatten zu stellen zum Kampf in wegloser Nacht.
Da ist keine Ruhe in mir,
solange ich spüre, daß noch eine Seele sich einsam fühlt.
Bin ich ein Held, wie sie sagen,
oder ach, nur ein Knabe voll Sehnsucht nach Freundschaft und Ziel?
Nimm mich und zieh mich hinein
ins Vergessen am Tage, wo all unsre Freunde in Frieden sind
und leuchte mir mit deinen Augen,
zwei Sternen im Nebel der Sorge, die taub macht und blind.
Es gibt keine Mächte, die Schatten zu teilen,
keinen gnädigen Gott, der zuletzt uns beschenkt mit unendlichem Lohn.
Nur den See und den Mond, zwei Splitter von bleichem Licht,
die es zu hüten noch gilt; und das will ich tun...
Mögen sie Held zu mir sagen
und mich betrachten, als wär ich ein hellleuchtender Stern –
Du weißt, es gibt keine Helden,
nur dich und dein Feuer und mich, der sich daran wärmt.
Vielleicht werden einmal die Schatten zerreißen,
und die Herzen auch jener, die bitter sind, werden mit Milde erfüllt.
Ich weiß, auch aus mir wird das Dunkel dann weichen,
und dann, ganz zuletzt, zeige ich dir den Mond
und sein schimmerndes Bild.
Crystal 15/05/05