Drei

Hand in Hand gehen sie gemeinsam, Tag für Tag ist ihre Liebe gewachsen.

In ihrer Vorstellung tanzen sie immerfort, aber sie weiß, dass sie nicht alleine sind –

wenn das Lied von Segel und Brecher ihre stille Bitte übertönt

sieht sie seinen Blick weich werden und wandern, denn ihr Liebster liebt die See,

sieht sie seinen Blick weich werden und wandern, denn ihr Liebster liebt die See.

Wie er darum gerungen hat, ihr den Zauber von Ferne, Wind und Vögeln zu erklären,

aber sein Herz ist auf die Stille eingestimmt und er kann die Worte nicht finden.

So gehen ihre zärtlichen Blicke in die Irre, wie es sein muss

wenn eine Frau ihren Liebsten liebt, aber ihr Liebster liebt die See,

wenn eine Frau ihren Liebsten liebt, aber ihr Liebster liebt die See.

Sie hat versucht, ihre Eifersucht zu beschwichtigen, versucht, sich still zu fügen,

sie hat versucht, mit dem Verlust zu leben und die Angst in ihrem Innern abzutun,

sie hat versucht, ihn zu hassen und zu verachten, sie hat versucht, ihn freizugeben,

aber sie liebt ihren sanften Geliebten, wie ihr Liebster die See liebt,

ja, sie liebt ihren sanften Geliebten, wie ihr Liebster die See liebt.

(Zwischenspiel)

Jetzt teilen sie eine schüchterne Zufriedenheit, rücken Jahr für Jahr enger zusammen.

Er hat hart gearbeitet, seine Sehnsucht zu zähmen, sie hat gelernt, ihre Furcht zu umwerben.

Aber in ihrer Vorstellung sieht sie sie tanzen, durch die Zeitalter, drei und drei,

immer Frau, See und Liebster – Liebster, Frau und die See,

immer Frau, See und Liebster – Liebster, Frau und die See.

(Für Rafael – 16. April 2008)