Wir sind in den Abend gewandert,
entlang einer traumhellen Nacht,
haben Lieder der Ferne gesungen
und leise im Dunkeln gelacht.
Und wie uns die Dämmrung umhüllte
und die Stille des Waldes umfing,
da ahnten wir, wie er erwachte
und ein Weilchen den Pfad mit uns ging.
Haben Worte gesagt und verstanden,
jene uralte Sehnsucht geschürt
und geborgen im Zauber der Zeit
den Sommer im Herzen gespürt.
An der Grenze von Mondschein und Schatten
vor sprachlosem Glück wie berauscht
haben wir, halb schon im Schlaf,
auf die Stimme des Dunkels gelauscht -
zurück in die Wärme des Walds
und hinaus in den sternklaren Raum,
und fühlten uns heiter und leicht,
als seien wir selbst nur ein Traum.
Haben lächelnd im Schweigen gebadet,
die Hände der Freunde berührt
und haben im Schutz jener Nacht
den Sommer im Herzen gespürt.
Lass' die Träume im Herbstwind verwehen,
wohin unser Weg morgen führt -
wir haben zur Neige gelebt
und den Sommer im Herzen gespürt.
Eva, 1. Juli 2001
Für Rafael - wie versprochen