Kameras blitzen, zeig dein Lächeln! -
das ihre soll nur kurze Zeit währen,
rühre an kaum verheilten Wunden,
verzaubere Deine Zuhörer, bis sie sich ergeben:
Zitternde Lippen und wundrote Augen -
wir sind Agonie in süßer Verkleidung,
Gewissensbisse und Mitleid sind uns fremd -
wie viele von ihnen können wir zum Weinen bringen?
Reich die Taschentücher weiter, denn wir
nähren uns von Tränen und Elend,
da sitzen sie - fette Beute,
Ose wie die unsere ist schwer zu stoppen,
also erhebe deine Stimme, verbreite Gram und Schmerz,
singe bis sie nicht mehr bei Sinnen sind,
wir blühen auf wenn sie beben und seufzen,
wie viele von ihnen können wir zum Weinen bringen?
Sing vom Herbst, von Schuld, von Furcht,
vom Verstreichen der Jahre,
sing von Trauer, Verlust und Krieg,
sing, und sie werden nach mehr verlangen!
Freundschaften zerbrechen, Ernten bleiben aus,
Träume werden verloren, weiße Schiffe setzen Segel,
Helden gehen zu Grunde, Liebende sterben -
wie viele von ihnen können wir zum Weinen bringen?
* * *
Die Sonne ist untergegangen, die Zeit ist gekommen,
dieses Konzert soll sie erschöpft und betäubt zurücklassen,
wir singen unsere Lieder, sie zahlen den Preis,
wir spielen auf ihren Herzen und Seelen.
Zitternde Lippen und wundrote Augen -
wir sind Agonie in süßer Verkleidung,
zähle weiter bis zum Lebewohl:
Wie viele von ihnen können wir zum Weinen bringen?
Wie viele von ihnen können wir zum Weinen bringen?
Wie viele von euch können wir zum Weinen bringen?
Text: Eva, 1. November 2004
Musik: Heather Alexander / Alexander James Adams