Erst war ein Ton, der in mich drang
und mich tief drinnen traf und dort zersprang
in tausend Stücke einer Klage,
in eine Frage, die in mir schwang.
Und in den Schatten irrte ich lang
durch keine Stunde und in keinen Raum zurück,
wo in den Tiefen Töne treiben,
vergeh‘n und bleiben...
Was ist Musik?
Und ganz am Grunde stand ein Mann
an einem Fenster, mir abgewandt
und sah hinaus aus seinem Verlies
in die Finsternis, die dort gerann.
Und hörte nicht meine hellen Schritte,
und meiner Frage war er nicht bewusst;
Um ihn war Schweigen, eine große Mitte
und keine Bitte und kein Verlust.
Und fuhr herum - und sah mich an:
unstet sein Blick, die Züge tief zerfurcht.
Mich traf Verdammnis und ein Zauberbann,
und seine Antwort fuhr durch mich durch:
Musik ist nie von außen her,
ist in dir drin, ein unstillbarer Born,
der ewig quillt, wird mehr und mehr
und tost und dich ertränkt:
Musik ist Zorn.
Und ist, was lodert und wie Asche fällt
und was dich peinigt und tief in dir schreit,
was dich betäubt und dich entstellt und dir die Worte nimmt:
Musik ist Leid.
So sprach er aus seinem Niemals-Land,
und stumme Töne formten sein Gesicht,
und etwas Helles trat in seinen Blick,
was ich verstand. Wir sind verwandt.
Musik ist Licht.