Treiben im Strom der Gedanken,
tanzen im Winde der Zeit,
von den Grenzen des Körpers entbunden,
vom Zwang der Gefühle befreit.
Das Singen, das Klagen vergeht
im beständigen Atem der Stille,
es bleibt nur der wandernde Wille
der über den Träumen verweht.
Weht über uralte Tage
bis fern ich die Klippen erspähe,
dann zieht mich mein Körper zurück
aus ihrer verlockenden Nähe.
Ach, über die Klippen der Zeit,
die den eigenen Abschied bewachen!
Fallen durch sterbendes Lachen,
durch endlich vergessenes Leid,
stürzen in dämmernde Stille,
taumeln ins Ende des Lichts,
versinken im Rausch des Vergessens,
vergehen im Strudel des Nichts.
Noch hält mich das Diesseits umfangen,
auch wenn ich mich näher schon wag',
noch zerfließen die Bilder am Tag,
kann ich nicht zu den Klippen gelangen.
Das Schweigen der Tiefe ruft weiter,
und trifft es den richtigen Namen,
entgleitet die Seele dem Sein
in die Leere, aus der wir einst kamen.
Endlich zum Gehen bereit.
Zufriedener, heiterer Wille
tanzt zum Herzschlag der Stille
über die Klippen der Zeit.
Eva, Sommer 1999
Für Birgit