Dies könnte eine tragische keltische Sage sein...
Auf einer Burg hoch oben auf dem Hügel,
weit über der donnernden See
Lebten ein dunkler und ein lichter Bruder,
Diarmuid Dubh und Fionan Leigh.
Und niemand konnte reiten wie Fionan
Und niemand so mit dem Falken und Bogen jagen
Und man schätzte ihn hoch in Tanz und Gefecht
Doch Diarmuid kaum.
Und wenn der Mond schien über dem Hügel
Und mächtig kam die Flut herein,
tanzte und lachte Fionan in der Burg.
Diarmuid blickte in die Nacht hinaus.
Und niemand kümmerte es, was er fühlte, was er suchte,
Welche Scham und Qual er täglich erduldete,
Und sie tanzten und lachten, und ein Urteil wurde gefällt
Über Fionan Leigh.
Noch einmal ritten die Brüder aus zur Jagd
Eines glorreichen Morgens in Wolken aus Gischt,
Doch ohne Ruhm war die Rückkehr zur Nacht,
Als man den lichten Prinzen heimbrachte.
Wie still er lag: würde er leben oder sterben?
In einer an ihm niemals gekannten Stille,
Und Diarmuid betrachtete ihn und wusste:
nun war sein, wonach ihn verlangt hatte.
Die Zeit in der Burg hoch über der See
wurde mit den Wellen der Brandung gemessen.
Im Saal wurde ein neuer Regent gekrönt,
Während unbeachtet eine Kerze flackerte.
Niemand verlor mehr ein Wort über das menschliche Wrack,
Das lebte, blickte und niemanden erkannte,
Sie nahmen das Neue an und gewährten Diarmuid Dubh,
was ihm zustand.
Einst, in der Burg hoch über der See,
stand er auf den Mauern, als die Ebbe am tiefsten war.
Weder Gesang noch Fröhlichkeit war zu hören,
Die See sang von Reue und Weh.
Und niemand war da, als er seine Furcht niederkämpfte
Und allein das Donnern und Brausen noch hörte.
Und er trat in die Luft hinaus. Auf seinen Armen trug er
den lichten Fionan.
Crystal 29/08/2002