Einst
Einst fochten wir Seite an Seite
und jeder Schritt schien so mühsam wie die Kämpfe und Jahre, die wir geteilt hatten.
Einst träumten wir von schwarzen Segeln auf der Flut
und begriffen im Erwachen, dass die Welt, die wir kannten, niemals bereit sein würde.
Dennoch ziehen wir weiter durch kalte, schweigende Asche,
halten Wache in Ruinen am Meer,
wählen Wege, die kein andrer Wanderer geht,
begegnen Mythen, suchen Sagen lang schon Legende, als die Zeit selbst noch jung war,
unsere eigene Geschichte bleibt unbesungen
aber wir kämpfen weiter, damit es andere Geschichten geben möge.
Einst
Einst starrten wir der Wahrheit ins Gesicht
in der Nacht des langen Schweigens am Rande der Welt.
Unsere kleine Hütte war das Herz von Hoffnung und Treue,
Während draußen unbekümmert Schneeflocken wie Erinnerungen tanzten und wirbelten.
Und endlich sagten wir der Liebe Lebewohl,
dem Kind, das niemals geboren werden würde,
die Esche stand schwermütig und verloren,
dann ward der Kreis gebrochen, die Worte ungesagt, ein Seufzen und wir gingen zurück
und das Schicksal verschlang unsere Vergangenheit
während der Sturm kommender Tage unsere Spuren auslöschte.
Ich war Soldat, Weiser und Diener
Ich war Mutter, Bruder, Ehefrau.
Und oh, ich habe mich gesehnt, ich habe geliebt und gefürchtet und gekämpft
viel zu viel für bloß ein Leben.
Ich habe so viel mehr gefunden als ich jemals suchte,
genug, um hundert kleine Leben zu füllen.
Einst
Einst war die Nacht tief und mild
und unser Lachen hallte durch die laternenbeschienene Straße.
Wir blickten in jedes Gesicht und lächelten bedächtig,
denn der Wein und der Moment waren so atemberaubend süß.
Und die Sterne leuchten auf Gassen, Dächer und Brunnen,
auf die Armee vor den Mauern,
und wir singen für die tausend Geräusche und Gerüche,
für die Wunder um uns her die Pracht die Gier, den Stolz, die Kunst,
unsere Stadt und unser Herz,
lass sie wissen: wir werden noch immer singen, wenn sie fällt.
Einst
Einst fand ich Liebe in einer Geschichte
und die Geschichte sah mich an und liebte mich zurück und trat hinter dem Schleier hervor.
Einst fühlte ich, wie sich ein neues Leben in mir regte,
wie ein kleiner, munterer Schmetterling, eine Welle im Meer.
Nun tanzt der Schmetterling durch meine Tage,
flink und fröhlich, wie ein Lachen im Wind,
erzählt Teddybären und Bäumen neue Märchen,
ein flüchtiger Blick auf hohe Türme - - - kühle Wasser - - - auf uralte, moosbewachsene Pfade,
sie schlüpft durch die verborgene Tür
ein Lied singend, das niemand zuvor jemals hörte.
Sie ist ein Wolf, eine Hexe, ein Wanderer,
sie führt Zepter, Zauberstab und Messer.
Ich blicke sie an, und Träume blicken auf mich zurück,
viel zu viele für ein Leben.
Ich blicke sie an und frage mich, wer sie sein wird - - -
ich wünsche ihr Glück für jedes einzelne Leben..
Gute Reise, mein Stern, für all Deine hundert Leben.