Eine Handvoll Sand

In deinen Taschen ist eine Handvoll Sand

und die Wüste klammert sich noch immer an meine Mähne.

In uns erstrecken sich Ozeane aus Wind, Salz und Feuer.

Viel zu lang haben wir uns nach dem Regen gesehnt.

Nun sind die bunten Septembervögel südwärts geflogen

und der Winter zieht schnell heran.

Ein Ross ist nicht dafür bestimmt, sich zu erinnern,

wie diese Reise nicht dafür bestimmt ist, zu währen.

Ein Blick zurück. Weiß ich noch, wer du bist?

Ich habe beinahe dein Gewicht auf meinem Rücken vergessen

obgleich ich dich weit getragen habe.

Nun wird mein Herz von Sehnsucht verzehrt,

nun hallt mein Körper in einem Lied wieder.

Ich bin dankbar, dass du dich entschieden hast, mich nicht zu besitzen,

jetzt ist es endlich Zeit, dazuzugehören.

Ich treibe durch Fluten der Euphorie

mit nichts als Bewegung im Innern,

und die Tage sind wie Gras auf der Prärie,

und die Prärie - - - die Prärie ist weit.

So schüttele ich die Zügel des Gedenkens ab,

Himmel und Sonnenlicht sind immer gleich.

Als etwas Sand vom Wind davongetragen wird

lasse ich sachte meinen Namen los.

Ein Blick zurück. Weißt Du noch, wer ich bin?

Wenn sich die Erinnerungen verlieren - wer wird mein leises Wiehern beachten

wenn ich mit ihnen aufbreche?

Nur ein weiteres wildes Pferd in der Ferne,

nur ein gescheckter, schneller Rücken in der Herde,

und Du wirst etwas ausrufen in Lauten, die eine Bedeutung hatten

aber das Donnern übertönt die Worte.

(Zwischenspiel)

Ein Blick zurück. Die Morgenluft ist würzig und warm.

Verloren in Gefühlen verweilen wir einen schimmernden Moment lang,

dann ergebe ich mich dem Sturm.

Es gibt einen Ort wo die Ebene dem Meer begegnet,

es gibt eine Zeit, da eine Geschichte enden muss.

Von diesem Hügel aus haben wir beinahe den Himmel gesehen.

Was bleibt ist eine Handvoll Sand.

(„Hidalgo“, 4. Juli 2007)